Wohin geht der Weg? Für Jöran Muuß-Merholz ist klar: “Die Schule muss transformiert werden. Dazu braucht es kein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-als-auch.” Der Bildungsexperte ist der Meinung, dass die Transformation, die im Bildungswesen stattfindet, die Komplexität erhöht und eine Logik des “sowohl-als-auch” erfordert.
“Es fühlt sich an wie Zukunft in der Gegenwart”
“Die Stabilität der Schule ist aus dem Gleichgewicht geraten, wir können nicht mehr auf das setzen, was sich bewährt.” Mit diesen Worten startete Bildungsexperte Jöran Muuß-Merholz sein Impulsreferat am Future-Lab von Chance Digitalität. Über 30 Bildungsexpert:innen aus unterschiedlichen Kantonen, Städten und Gemeinden fanden den Weg nach Bern, um den Mehrwert und die Gefahren von Künstlicher Intelligenz (KI) für das Bildungssystem zu reflektieren. Begleitet durch das Dezentrum wurde aktiv experimentiert, eingeordnet und diskutiert.
“KI kann uns helfen, Komplexität zu reduzieren”, sagt Jöran Muuß-Merholz. "KI wird das Bildungssystem verändern, Kulturtechniken verändern sich. Wir brauchen einen neuen Modus des Denkens, Schreibens und Schreiben lassens.”
Prüfungen müssten neu gestaltet werden, es werde in Zukunft mehr Arbeitsteilung, Zusammenarbeit und einen gemeinsamen Verständigungsprozess brauchen.
Einbettung und Verknüpfung der Themen durch Menschen
Anschliessend an das Referat von Jöran Muuß-Merholz wurde intensiv diskutiert. “Der Bildungsbereich muss professionalisiert werden, gewisse Themen in der Schule können an KI ausgelagert werden”, so ein Votum. Die Einbettung und Verknüpfung der Themen müsse aber weiterhin durch Menschen begleitet werden. Dafür brauche es in den Schulen der Zukunft mehr Ethik- und Philosophieunterricht und kritisches Denken. Um den Wandel zu gestalten, brauche es innerhalb der Schulen eine völlig neue Kultur.
Die Teilnehmer:innen wiesen auch auf die Gefahren von KI hin, vor allem, wenn es um Inklusion und Chancengerechtigkeit gehe. “Es darf nicht zu Ungleichheiten kommen, denn die Voraussetzungen sind nicht für alle gleich”, so ein Teilnehmer. Klar sei, dass heute vor allem diejenigen profitierten, die bereits Vorwissen und Zugang zu entsprechenden Tools haben.
Die Teilnehmer:innen experimentierten im zweiten Teil der Veranstaltung mit ChatGPT an persönlichen Beispielen, Prüfungsaufgaben und dem Generieren von KI-Bildern und Videos. Die anschliessende Diskussion beleuchtete auch das, was KI nicht kann: Es gebe keine Garantie auf die faktische Korrektheit der Informationen, welche KI liefert. Auch kann KI kein neues Wissen generieren, sondern lediglich bestehende Informationen und Wissen liefern. Auch bei gewissen Rechenaufgaben kann KI noch nicht eingesetzt werden.
Medientipp
Auf Youtube den spannenden Inputs von Jöran Muuß-Merholz folgen: https://www.youtube.com/@ne99
Anbei ein paar Bilder vom Anlass, die einen Eindruck von diesem Anlass zu einem hochaktuellen Thema geben. Herzlichen Dank an alle, die an diesem dynamischen und engagierten Future-Lab mit dabei waren! 🙏
Future-Lab
Das Future-Lab bietet Raum für aktuelle und zukünftige Themen. Gemeinsam mit Bildungsenthusiast:innen aus der Verwaltung arbeiten wir an den Herausforderungen des Lehren und Lernens in der Kultur der Digitalität und wollen eine Vision der Bildung der Zukunft entwickeln.