Die Nutzung von Bildungsdaten in der Verwaltung bringt verschiedene Herausforderungen mit sich: Es geht um Fragen nach Qualität, Relevanz und Kompatibilität der vorhandenen Daten, aber auch um Datensicherheit und den Austausch von Daten. Mit dem Bildungsdaten Advisory unterstützt Chance Digitalität die Bildungsverwaltungen im Umgang mit Daten, setzt gemeinsam mit den zuständigen Personen in der Verwaltung Ziele, analysiert die relevanten Daten, wertet sie aus und bereitet sie in ansprechender Form auf.
Erfolgreiche Datenanalyse für eine datenbasierte Steuerung der Bildungsverwaltung: Ein Fallbeispiel aus der Stadt Baden
Chance Digitalität unterstützt die Abteilung Bildung und Sport der Stadt Baden bei der Auswertung und Aufbereitung von Daten aus dem Bildungssystem. Ziel ist es, für den Stadtrat datenbasierte Grundlagen zu schaffen, damit dieser die aufgearbeiteten Daten künftig für strategische Entscheide nutzen kann.
Datenbericht zuhanden des Stadtrats
Zu Beginn des Projekts mit der Stadt Baden wurde die Zielsetzung definiert – das Erstellen eines Datenberichts zuhanden des Stadtrats, damit dieser die Daten künftig für strategische Entscheide nutzen kann.
Als Nächstes ging es darum, einen umfassenden Überblick über die verfügbaren Datenquellen zu erlangen. Diese Arbeit brachte auch Herausforderungen mit sich, insbesondere im Umgang mit unterschiedlichen Datenqualitäten und -quellen. Es wurde deutlich, wie wichtig es ist, genügend Zeit für das Zusammentragen der vorhandenen Daten einzuplanen und das Potenzial der Daten richtig einzuschätzen, also: welche Analysen lassen die vorhandenen Daten zu, welche nicht?
Auf Basis einer anschliessenden gründlichen Analyse durch einen Datenanalyst und im regelmässigen Austausch mit den zuständigen Personen der Stadt Baden konnten die für die Politik relevanten Themen sodann identifiziert und in einem iterativen Prozess in einem visuell ansprechenden Datenbericht aufbereitet werden.
Ich habe es geschätzt, dass die Stadt Baden viel Zeit in das gemeinsame Projekt investiert hat. Dank dem regelmässigen Austausch ist es uns gelungen, den Datenbericht in mehreren Iterationsrunden auf die Bedürfnisse der Stadt auszurichten.
Erkenntnisse und deren Verwendung für strategische Entscheide
Im Rahmen des Projekts fand auch ein Treffen mit der zuständigen Stadträtin Ruth Müri statt. Dabei ging es darum herauszufinden, welche Themen für die Politik besonders relevant sind, wie die Auswertungen interpretiert werden können und zu welchen strategischen Entscheidungen sie führen könnten.
Die Auswertungen förderten wichtige Erkenntnisse zutage, die direkte Auswirkungen auf die Bildungs- und Ressourcenplanung haben können. Ein Beispiel: Es wurde festgestellt, dass die Anzahl der Schülerinnen und Schüler an bestimmten Standorten steigt – was in die Standortplanung einfliessen kann. Ein weiteres Beispiel: Aus den Auswertungen wurde ersichtlich, dass es in einigen Schulen einen deutlichen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ) gibt als in anderen Schulen – was Fragen zur Ressourcenverteilung und Durchmischung der Schülerinnen und Schüler aufwirft.
Auch dieses Treffen war – neben dem regelmässige Austausch mit den zuständigen Personen der Abteilung Bildung und Sport – ein Erfolgsfaktor, um den Bericht schrittweise zu optimieren und auf die Bedürfnisse der Stadt Baden auszurichten. “Es ist für uns bereichernd zu sehen, wie Verwaltung und Politik im Alltag zusammenarbeiten und gemeinsam auf Augenhöhe diskutieren", so Céline Jacot-Descombes.
Internes Know-How aufbauen
Der Datenbericht wurde zwischenzeitlich als Vorlage an die Abteilung ‘Bildung und Sport’ übergeben. Mirjam Obrist will nun in ihrer Abteilung das Know-how für die Nutzung und Arbeit mit Daten als Grundlage für strategische Entscheide auf- und ausbauen. Der Datenbericht soll künftig durch die Abteilung ‘Bildung und Sport’ einmal jährlich erstellt und dem Stadtrat zugestellt werden. Für unser Programm Chance Digitalität war es eine spannende und lehrreiche Zusammenarbeit.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Zusammenarbeit mit Chance Digitalität. Die Projektleitung war effizient, was wir alle sehr geschätzt haben. So ist es uns gelungen, das Projekt in nur fünf Monaten umzusetzen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Chance Digitalität und der Stadt Baden verdeutlicht die Bedeutung von Datenanalyse für eine datenbasierte Steuerung der Bildungsverwaltung. Durch einen strukturierten Prozess, enge Zusammenarbeit und das Knowhow von Datenanalyst:innen können wertvolle Erkenntnisse gewonnen und Entscheidgrundlagen geschaffen werden, die dazu beitragen, die Bildungslandschaft nachhaltig zu verbessern.
Bildungsdaten Advisory
Im Bildungsdaten Advisory werden Mitarbeitende und Führungskräfte aus der Bildungsverwaltung von Datenanalyst:innen dabei unterstützt, vorhandene Daten zu beschaffen und auszuwerten. Durch das Zusammenführen und Auswerten vorhandener Daten können Erkenntnisse für die strategische und operative Steuerung gewonnen werden. Die Beteiligten erhalten Unterstützung bei der konkreten Umsetzung in die Praxis.